Notfallkommunikation für das 21. Jahrhundert

Die Aufzugsnotfallkommunikation bzw. die Aufzug-Notruftelefone haben sich in den letzten 15 Jahren kaum verändert, und die „einzige“ technologische Veränderung war die Nutzung von Mobilfunknetzen anstelle von Festnetzanschlüssen (PSTN). Es gibt 2 Hauptgründe, warum sich dies ändert.

Erstens sind die Anforderungen an die Funktionalität eines Aufzug-Notruftelefons gestiegen. Der zweite Grund ist, dass in der Infrastruktur der Telekommunikationsanbieter wesentliche Veränderungen stattfinden, die dazu führen, dass die alten Netze abgeschaltet werden und die installierten Geräte nicht mehr genutzt werden können. Lassen Sie uns herausfinden, warum Veränderungen unvermeidlich sind, welche Auswirkungen sie auf die Aufzugsbranche haben und welche Faktoren beim Aufbau einer zukunftssicheren Lösung für die Aufzugsmodernisierung berücksichtigt werden müssen.

Das traditionelle Festnetz und die 2G- und 3G-Mobilfunknetze verlieren an Bedeutung

Unter traditionellen Netzen verstehen wir analoge 2-Draht-Netze (POTS), die im 19. und 20.Jahrhundert vorherrschend waren. Heute ist ein solches Netzwerk jedoch veraltet. Die Wartung ist zu teuer, die Netzverwaltung ist kompliziert und die Einnahmequelle wurde durch die Konkurrenz der Mobilfunknetze stark beeinträchtigt.

Ähnlich wie in der traditionellen Festnetzwelt verändern sich auch die Mobilfunknetze. Wir leben seit fast 30 Jahren mit 2G-Netzen (GSM) und seit 20 Jahren mit 3G-Netzen (UMTS). Das ist eine ziemlich lange Zeit, wenn man bedenkt, wie sich die gesamte IT-Landschaft im gleichen Zeitraum verändert hat.

Wir alle haben sehr leistungsfähige Mobiltelefone, die riesige Datenmengen verbrauchen, und die Mobilfunkanbieter mussten sich an diese Nachfrage anpassen. Die aktuellen Mobilfunknetze sind in der „4. Generation“ aufgebaut, die gemeinhin als 4G (LTE) bezeichnet wird. 4G ist in den meisten dicht besiedelten Gebieten und Städten auf der ganzen Welt als Standard verfügbar: und viele stellen sogar auf 5G um. Die meisten Mobilfunkanbieter haben bereits Pläne bekannt gegeben, alte 2G- und 3G-Netze abzuschalten, um ihre Frequenzen zugunsten schnellerer, modernerer 4G- oder 5G-Netze zu nutzen. Natürlich wird ein solch großer Wandel nicht über Nacht stattfinden, aber im Allgemeinen wird er zwischen 2021 und 2025 erwartet. Dies variiert von Land zu Land.

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Was ist damit gemeint? Aufzugsunternehmen müssen sich anpassen. Ihre IT-Infrastruktur muss für die Aufzugsmodernisierung aktualisiert werden und in der Lage sein, diese Änderungen zu minimalen Kosten zu bewältigen.

Wie wirkt sich das auf die Aufzugsbranche aus?

In der Vergangenheit war die einzige Möglichkeit das Aufzug-Notruftelefon anzuschließen, die, über die Festnetzleitungen. Nach dem Aufstieg der 2G-Mobilfunknetze (und später der 3G-Mobilfunknetze) wurden die Notrufgeräte über so genannte analoge Gateways mit diesen Netzen verbunden. Die Vorteile der Nutzung mobiler Netzwerke waren offensichtlich:

• Schnellere Installation
• Unabhängig von der Infrastruktur des Kunden
• Günstigere Tarife
• Fernverwaltung (in begrenztem Umfang)

Die meisten Aufzug-Notruftelefone vor Ort sind auf 2G- und 3G-Gateways angewiesen. Das bedeutet, dass die Abschaltung der 2G- und 3G-Netze dazu führen wird, dass alle diese Notfallsysteme nicht mehr funktionieren. In dem Moment, in dem die Betreiber den Betrieb dieser Netze einstellen, verlieren die Kommunikationsgeräte im Aufzug die Verbindung zum Kontrollraum und die eingeschlossenen Fahrgäste können keinen Notruf tätigen, um Hilfe zu holen. Dies kann auch rechtliche Folgen haben, da ein defektes Kommunikationsgerät die Anforderungen der EN 81-28 nicht erfüllt.

Die einzige Möglichkeit, diese Abschaltung zu verhindern, ist der vollständige Austausch der installierten Geräte gegen 4G-Gateways. Der Austausch einer Box gegen eine andere mag einfach erscheinen, aber es gibt einige Haken, die einen scheinbar einfachen Austausch kompliziert machen. Eines davon ist die DTMF-Übertragung. Moderne Codecs (eine Form digitalisierter Sprachdaten), die in 4G verwendet werden, versprechen zwar HD-Stimmen zu liefern – in Wirklichkeit verzerren sie jedoch die von DTMF übertragenen Informationen, die für die Aufzugsnotfallkommunikation entscheidend sind. Dieses Problem wird noch gravierender, wenn der Sprachanruf zwischen verschiedenen Netzen übertragen und für jeden Netztyp transkodiert werden muss.

Es gibt bereits einige Gateways auf dem Markt, die 4G bieten und auf der VoLTE-Technologie basieren, aber auch diese können keine zuverlässige DTMF-Übertragung garantieren. Die einzige Möglichkeit, die Netzwerkabschaltung zu lösen und die Probleme mit der DTMF-Verzerrung zu vermeiden, ist die Wahl eines geeigneten 4G-Gateways. Ein solches VoIP-Gateway sollte auf dem Standard-SIP-Protokoll basieren, um eine reibungslose Sprach- und Datenübertragung zu gewährleisten.

So starten Sie Ihre Aufzugsmodernisierung

In Anbetracht der genannten Faktoren, die die Telekommunikations- und IT-Welt von heute und morgen prägen, ist der einzige Weg in der Zukunft die Umstellung auf vollständiges IP. Die Zusammenarbeit mit Unternehmen, die über eine hohe Kompetenz im Bereich VoIP verfügen, spart Ihnen Zeit und Geld und hilft Ihnen, Ihren Ruf auf dem Markt zu verbessern. Hier sind einige Faustregeln:

• Informieren Sie sich über die 2G- und 3G-Abschaltpläne Ihres Mobilfunkanbieters und Ihrer Region
• Legen Sie eine langfristige Strategie für den Austausch von Gateways und die Aufzugsmodernisierung fest
• Finden und testen Sie VoIP-Gateways
• Führen Sie Pilotprojekte durch
• Beginnen Sie mit der Massenbereitstellung gemäß Ihrer Strategie

Schlussfolgerungen

Wir stehen am Anfang von Veränderungen, die die Notfallkommunikation für das nächste Jahrzehnt bestimmen werden! Die unvermeidlichen Veränderungen bei den Kommunikationsnetzwerktechnologien werden enorme Auswirkungen auf alle Aufzugsunternehmen haben, also bereiten Sie sich so schnell wie möglich auf die 4G- und VoIP-Umstellung vor.